Tech-Giganten Report 2022
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Neuer Einlöseweg für das E-Rezept
Seit dem 1. Januar 2024 ist das E-Rezept in Deutschland verpflichtend. Die Umstellung lief für Ärzt:innen und Apotheken bisher nicht ganz reibungslos und stellt einige vor große Herausforderungen. Trotz des ruckelnden Starts führt jedoch kein Weg am E-Rezept vorbei und die Vor-Ort-Apotheken genießen mit dem Einlöseweg über die eGK-Stecklösung einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Versandapotheken. Für diese gibt es noch kein benutzerfreundliches volldigitales Verfahren – stattdessen Papierausdrucke mit QR-Codes. Dies soll sich nun ändern.
Card-Link Verfahren
Die gematik teilte im vergangenen Dezember mit, dass sie für Arzneimittelversender einen eigenen Abrufweg über die eGK ohne PIN erarbeitet – das Card-Link Verfahren. Eine Vorab-Spezifikation gibt es bereits, welche voraussichtlich im Februar fertig sein wird. Auf Basis dieser Spezifikation können Produkt- und Anbieterzulassungen erteilt werden.
Der neue Abrufweg soll Versicherten das Einlösen des E-Rezepts ermöglichen, indem diese in der App des Versenders oder der Plattform ihre NFC-fähige eGK auf ihr NFC-fähiges Smartphone halten und sich mit der eGK-Kartennummer verifizieren. Dadurch können Versicherte ihre E-Rezepte in der App einsehen und dieses über die Telematikinfrastruktur an eine Apotheke ihrer Wahl übermitteln. Dies ermöglicht es Versandapotheken, einen sinnvollen volldigitalen Einlöseprozess umzusetzen.
Kooperation Gesund.de und N-Connect-Hub
Auch Vor-Ort-Apotheken sollen laut gesund.de von dem Card-Link Verfahren profitieren. Bereits im Herbst 2023 hatte die Plattform für Vor-Ort-Apotheken mitgeteilt, an der technischen Anschlussfähigkeit ihrer App für das neue Verfahren zu arbeiten. Letzte Woche wurde hierfür eine weitere wichtige Maßnahme umgesetzt. Die NGDA (Netzgesellschaft Deutscher Apotheker GmbH) und gesund.de haben eine Vereinbarung zur Anbindung der gesund.de-Plattform an die von der NGDA entwickelten und betriebenen Datenaustauschplattform N-Connect-Hub getroffen. Der N-Connect-Hub soll allen öffentlichen Apotheken eine einfache Lösung zur Anbindung von Drittanbieterplattformen ermöglichen. Ziel ist es, den E-Rezept-Prozess auf Basis der neuen gematik Spezifikation für Card-Link mit gesund.de abzubilden.
E-Rezept App der Krankenkassen
Die Krankenkassen arbeiten ebenfalls an einem volldigitalen Einlöseweg. Die AOK, Barmer, DAK, hkk und Techniker planen bereits zeitnah die Verwaltungs- und Einlösefunktion für E-Rezepte in ihre App für die elektronische Patientenakte (ePA) einzubinden. Eine eigenständige E-Rezept-App plant bisher keine Krankenkasse.
Brainwave Fazit
Das Card-Link Verfahren wird für die Vor-Ort-Apotheken eine neue Wettbewerbssituation mit den Versandapotheken schaffen. Jedoch wird nur durch diesen Einlöseweg ein einfach handhabbarer volldigitaler Prozess möglich sein. Dieser ist dringend notwendig, um sinnvoll Patientenpfade abzubilden. Die Vor-Ort Apotheken haben trotz dessen einen Vorsprung, da sich das E-Rezept nun in den ersten Wochen dieses Jahres erstmals wirklich in der Versorgung etabliert und sie die Chance haben, dass die Versicherten die E-Rezept-Einlösung ganz selbstverständlich mit der Apotheke vor Ort verknüpfen. Durch gesund.de und N-Connect Hub haben sie zudem zukünftig ebenfalls die Möglichkeit, digitale Lösungen anzubieten.
Überarbeitete ePA-Spezifikationen veröffentlicht
Die gematik hat am 15. Dezember die vorläufigen ePA-Spezifikationen veröffentlicht und damit eine neue Entwicklungsphase eingeläutet. Die bis Mitte Januar eingegangenen Kommentare wurden in die finalen Spezifikationen eingearbeitet. Nächster Schritt ist die Abstimmung über diese Dokumente in der gematik-Gesellschafterversammlung Ende Januar. Mehr
Lauterbach stellt Notfallreform vor
Zu den Kernpunkten der Notfallreform gehören verbesserte Erreichbarkeit von Ärzt:innen außerhalb der Sprechzeiten, konkrete Vorgaben für telemedizinische Angebote sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen ärztlichem Bereitschaftsdienst und Krankenhäusern. Die Patientensteuerung soll unter anderem durch Vernetzung der Notdienstnummern (112 und 116117), Aufbau integrierter Notfallzentren an Krankenhäusern und Stärkung der ambulanten Notdienststrukturen verbessert werden. Mehr
Neue DiGA bei Diabetes
Die Peerfood GmbH führt mit glucura Diabetestherapie ihre zweite DiGA ins BfArM-Verzeichnis. Die Anwendung wird vorläufig für die Behandlung von Diabetes mellitus (Typ 2) aufgenommen.
glucura unterstützt Patient:innen bei der Umsetzung personalisierter Ernährungsanpassungen und leitlinienkonformer Lebensstilanpassungen. Die Anwendung zielt darauf ab, die Glukosevariabilität nach dem Essen, das Körpergewicht und den Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) zu reduzieren.
Der Herstellerpreis beträgt 500 € pro Quartal und die Mindestnutzdauer liegt bei 3 Monaten. glucura kann sowohl als eigenständige Therapie sowie auch als Therapiebegleitung eingesetzt werden.
Weitere Informationen findet Ihr hier im DiGA-Verzeichnis.
Neue DiGA bei KHK oder Herzinfarkt
Am 19.01.2024 wird Vantis für Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und/oder Zustand nach Herzinfarkt vorläufig in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen.
Die Anwendung unterstützt einen "herzgesunden" Lebensstil durch personalisierte, alltagstaugliche Therapiemodule zu Ernährung, körperlicher Aktivität, Entspannung und Raucherentwöhnung. Sie assistiert ebenfalls beim Blutdruckmanagement und bei der Medikamenteneinnahme. Der angestrebte medizinische Nutzen der Anwendung zielt auf die Senkung des systolischen Blutdrucks ab.
Vanits kostet 595 € pro Quartal, wobei die empfohlene Mindestnutzungsdauer 12 Wochen beträgt.
Weitere Informationen findet Ihr hier im DiGA-Verzeichnis.
Praxisbarometer Digitalisierung 2023 der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
Durch eine repräsentative Umfrage mit über 3.100 Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen werden Entwicklungen und Erfahrungen zur Digitalisierung im ambulanten Sektor aufgezeigt. Die Ergebnisse verdeutlichen einen kontinuierlichen Anstieg des Digitalisierungsgrades in den Praxen und bieten einen Überblick über die Fortschritte.
Hier ein paar Take Aways:
➡ ePA: 60% geben als Grund für die ePA-Nutzung an, dass sie Sanktionen umgehen möchten. 21 % begründen die Nutzung durch eine resultierende Versorgungsverbesserung und 13 % weil Patient:innen die Nutzung wünschen.
➡ Digitale Angebote: An der Spitze platziert sich mit einer Nutzungsrate von 37% die Video-Sprechstunde, gefolgt von der Online-Terminvergabe, dem DiGA-Angebot und dem digitalen Dokumentenversand, die jeweils rund 25% erreichen.
➡ Telematikinfrastruktur: Besonders kritisiert werden die anhaltend hohen TI-Störungen, welche Praxisabläufe beeinträchtigen sowie die hohen Kosten, die nur teilweise gedeckt werden. Zudem bleibt die freie Wahl des Praxisverwaltungssystems für viele nur eine mittelfristig realisierbare Option.
Hier findet Ihr den Link zur Landing Page. Viel Spaß beim Durchklicken!
Stay tuned! Wir stehen kurz vor der Veröffentlichung unseres Digital Health Jahresrückblicks 2023. Der Report umfasst die wichtigsten Entwicklungen des letzen Jahres im Digital Health Markt und gibt einen thesenbasierten Ausblick fürs Jahr 2024. Wir tauchen tief in relevante Tech- und Markttrends, VC-Finanzierungsrunden (DE & EU) und Regularien ein.
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Digital Health Startups aufgepasst: Wir bieten Euch modernen Office Space im Herzen Berlins!
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