Die Gesundheitsbox der Zukunft?

Feb 9, 2023
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Neko Health

BRAINWAVE INSIGHTS

Let's talk future - Die Gesundheitsbox der Zukunft?

Stell Dir vor: Ein 360-Grad Scanner macht in 15 Min. eine Ganzkörperaufnahme und generiert über Hightech-Sensoren zahlreiche Daten, um Deinen Gesundheitszustand mittels intelligenter Algorithmen zu analysieren. Das klingt zunächst nach einer Zukunftsvision von der wir heute nur träumen können. Doch in Stockholm versucht der Spotify Gründer, Daniel Ek, diesen Traum heute schon wahr werden zu lassen. Sein Startup Neko Health hat nun offiziell den Produktlaunch verkündet - nach vier Jahren Entwicklungszeit. Wir haben uns gefragt, was es mit den Scans von Neko Health auf sich hat.

Was bietet Neko Health an?

Das Angebot von Neko Health beinhaltet einen Ganzkörperscan, sowie eine kardiologische Untersuchung und anschließende Beratung durch eine:n Ärzt:in. Der futuristisch anmutende Scanner ist der technologische Mittelpunkt des Startups und soll nach eigenen Angaben bis zu 0,2 Millimeter kleine Veränderungen der Haut erkennen können. Die Technologie soll State-of-the-art Sensoren sowie KI verwenden und wird aktuell in mehreren klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit untersucht. Über 70 Sensoren sammeln pro Untersuchung 50 Millionen Datenpunkte mit bis zu 15 GB Datenvolumen. Zu den kardiologischen Messungen gehören u.a. EKG, Herzgeräusche, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, arterielle Steifigkeit, Pulsbreite sowie Atem- und Herzfrequenz. Der Service richtet sich also in erster Linie an Menschen mit Haut- und Herzkreislaufproblemen. Eine Untersuchung kostet umgerechnet ca. 176 Euro (2.000 SEK).

Wie sind wir in Deutschland aufgestellt?

Auf dem deutschen Markt finden sich wenig vergleichbaren Angebote. Die (geplanten) Gesundheitskioske der Bundesregierung sollen durch Beratung, Vermittlung und vorbeugende Maßnahmen eine bessere Versorgung gewährleisten. Doch hier steht die Beratungsanlaufstelle und weniger eine technisch-gestützte Diagnose bzw. Untersuchung im Vordergrund. Das Konzept des Helios Prevention Centers (HPC) ist noch am ehesten mit dem Neko Health Ansatz vergleichbar. Innerhalb von sechs Stunden werden umfassende Vorsorgeuntersuchungen mithilfe von Ärzt:innen und diversen Untersuchungen durchgeführt. Die Kosten für einen Premium Check-Up liegen als pauschale Selbstzahlerleistung bei 1.746,11 Euro.

Brainwave Fazit: Wir schauen mit gemischten Gefühlen auf die aufregenden Neko Health News. Zum einen zeigt dieser Use Case auf, wie weit die technischen Möglichkeiten heute bereits sind und präsentiert einen bezahlbaren Hightech-Service. Doch es wirft auch die Frage auf: Warum sehen wir keine ähnlichen Modelle in Deutschland? Ein solches Angebot würde im deutschen Bürokratiedschungel und schwierigen datenschutzrechtlichen Rahmen heute einige Hürden sehen. Auch zeigt diese Entwicklung einen Trend hin zu Selbstzahlerleistungen (für Gutverdiener) im Bereich Prävention und Diagnostik. Ein weiterer Schritt hin zur Zweiklassen-Gesellschaft im Gesundheitswesen? Ob der Spotify-Gründer den notwendigen langen Atem und die notwendigen Kompetenzen im Gesundheitswesen mitbringt, wird sich auch noch zeigen. Aber so oder so braucht es einen visionären und tech-getriebenen Kopf, um sich mit einem solchen Service auf den Markt zu wagen.

REGULARIEN

Europa und USA unterzeichnen ein neues KI-Abkommen

Die Europäische Union hat gemeinsam mit den USA eine Vereinbarung beschlossen, in der Forschung stärker zusammenzuarbeiten. Das Abkommen gilt für die Bereiche intelligente Algorithmen und Datenverarbeitung und bezieht sich neben dem Gesundheitswesen auf z.B. Klimawandel und Naturkatastrophen. Mehr

Deutschland und Frankreich kooperieren im Bereich Digital Public Health

Die Gesundheitsminister der beiden Länder haben eine Vereinbarung getroffen, stärker bei der Umsetzung von drei großen Projekten zur öffentlichen Gesundheit (Public Health) zusammenzuarbeiten. Eines der Projekte bezieht sich auf die digitale Gesundheit und zielt auf einen besseren Zugang zu Gesundheitsdaten ab. Mehr

Neue Spezifikation für die eGK-Nutzung bei eRezepten vorgelegt

Die gematik hat einen weiteren Entwurf vorgelegt, um eRezepte mit Hilfe der eGK in Apotheken einzulösen. Dieser beinhaltet zwei technische Verfahren, die gewährleisten sollen, dass sich die Patient:innen tatsächlich in der Apotheke befinden. Bei beiden Verfahren falle die Eingabe einer PIN weg. Mehr

Forderung nach politischen Rahmenbedingungen für die Telemedizin

Der Bundesverband Digitale Gesundheitsversorgung erarbeitete mit dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI) einen Appell an die Regierung. Dem im Koalitionsvertrag geäußerten Ziel, telemedizinische Leistungen zu fördern, solle nachgegangen werden. Entsprechend sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die zur Integration der Telemedizin beitragen. Die Verbände formulierten sieben wichtige Bausteine. Mehr

Lauterbach stellt Sachverständigenrat neu auf

Zum 1. Februar 2023 hat Bundeminister Lauterbach einen neuen Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege berufen. Dieser erstellt Gutachten zur (Weiter-)Entwicklung der Gesundheitsversorgung und berät bspw. auch im Bereich Digitalisierung. Mehr

NEUE DIGAS

Zwei neue DiGAs im Verzeichnis

Die Anwendungen „Smoke Free – Rauchen aufhören“  und „Kaia Rückenschmerzen – Rückentraining für Zuhause“ haben es ins BfArM-Verzeichnis geschafft.

Bildquelle: DiGA-Verzeichnis

Smoke Free, die App zur Rauchentwöhnung wurde am 29.01.2023 vorläufig aufgenommen und beinhaltet verschiedene Funktionen. Darunter die Möglichkeit mit einem Chatbot zu kommunizieren, ein digitales Tagebuch zu führen oder soziale Unterstützung im Community Chat zu erfahren. Ein Spiel soll helfen, das Rauchverlangen zu überbrücken. Die Therapie-App basiert auf nationalen und internationalen Leitlinien für den Rauchstopp und zielt vor allem darauf ab, Betroffene in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken. So werden z.B. Fortschritte positiv bestärkt und die Motivation gefördert. Die DiGA kostet 249,00 Euro für 90 Tage.

Bildquelle: DiGA-Verzeichnis

Kaia Rückenschmerzen richtet sich an Menschen mit unspezifischen Rückenschmerzen und basiert auf den Kerninhalten Bewegung, Wissen und Entspannung. Diese sind ebenso leitlinienbasiert. Kaia Rückenschmerzen wurde dauerhaft gelistet und kann sowohl zur Nachsorge, zur Überbrückung von Wartezeiten als auch als Therapiebegleitung eingesetzt werden. Die App kostet 489,39 Euro für 90 Tage.

Hier gelangt Ihr direkt zum DiGA-Verzeichnis, wo Ihr noch mehr Details zu den neuen und bestehenden DiGAs finden könnt.

PICK OF THE WEEK

Unsere CEO Luisa Wasilewski zu Gast bei Ihno Fokken

Erneut diskutiert Luisa Wasilewski im Interview mit Ihno Fokken einige spannende Themen rund um unseren aktuellen Digital Health Report 2022. Das Interview dreht sich dabei im wesentlichen um folgende Fragen:

  • Wie wird sich das Konzept DiGA nach dem anfänglichen Hype jetzt weiterentwickeln?
  • Ist Opt-Out das Schlüsselelement für den Erfolg der ePA?
  • Kry und Zava sind trotz Ambitionen und Kapital zunächst am deutschen Markt gescheitert. Wie könnte das zustande gekommen sein?
  • Was können wir von der Digitalstrategie des BMG erwarten?

Dieses spannende Interview im Videoformat ist ein hervorragender Einstieg und treffender Überblick zu den aktuellen Geschehnissen, welche wir in unserem Report behandelt haben.

Viel Spaß beim Ansehen!

Den gesamten Newsletter mit Presseschau und einem Überblick der Finanzierungsrunden im Digital Health Startup Markt findest Du hier.
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Weitere Insights

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