Medizin 2030

Jul 14, 2021
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BRAINWAVE INSIGHTS

Bildquelle: elenabsl/stock.adobe.com

Der Weg zur Medizin der Zukunft

Wir berichten regelmäßig über die aktuellen digitalen Trends und Entwicklungen auf dem Gesundheitsmarkt. Aber wie könnte und sollte Medizin in 10 Jahre aussehen? Dieser Frage widmet sich der aktuelle Leitfaden "Digitale Gesundheit 2030" des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Der Leitfaden liefert eine Strategie zur Entfaltung der digitalen Potenziale im Gesundheitswesen. Ziel der Strategie ist es, allen Menschen eine selbstbestimmte und kompetenzunabhängige Gesundheitsgestaltung und Teilhabe zu ermöglichen. Das Ausschöpfen dieser Potenziale soll durch politische und ökonomische Maßnahmen erreicht werden, welche auf 6 Handlungsfeldern aufbauen. Hier geht's zum Überblick:

Die 6 Handlungsfelder der BVDW-Vision

Die Handlungsfelder wurden entlang der Analyse von verschiedenen Einflussfaktoren, Innovationsfeldern und Rahmenbedingungen identifiziert. (1) Die Weiterentwicklung von digitalen Gesundheitskompetenzen der Bürger:innen ist eines dieser Felder. (2) Außerdem sollen von der ambulanten bis zur stationären Pflege Schnittstellen interoperabel gestaltet werden, um integrierte Versorgungsstrukturen zu schaffen. (3) Digitale Potenziale sollen durch die intelligente Vernetzung von Daten ausgeschöpft werden (z.B. in einer gesellschaftsorientierten Plattform). (4) Darüber hinaus soll die Teilhabe als selbstbestimmte Gesundheitsgestaltung durch Edukation und Aufklärung ermöglicht werden. Hier soll medizinisches Personal stärker dahingehend geschult werden, Bürger:innen nötiges Wissen zu vermitteln. (5) Als ein weiteres Handlungsfeld soll Gesundheit holistisch umgesetzt werden und durch Digitalisierung von der Gestaltung des Wohnraums bis zur Vernetzung der Versorgung für alle zugänglich gemacht werden. (6) Zuletzt sollen für die Vision neue Technologien gefördert werden.

Wie sieht eine "Medizin 2030" aus?

Wie die Medizin in 10 Jahren aussieht, darüber gibt es diverse Vorstellungen. Eine aktuelle Bitkom-Studie hat u.a. ergeben, dass 80% der befragten Ärzt:innen intelligente Algorithmen zur Vorhersage erneuter Pandemien als Teil ihres Alltags sehen. Zusätzlich erwarten 74% der Befragten, dass es in 2030 möglich sein wird, Daten von Patient:innen auf der Suche nach einem geeigneten Antibiotikum auszuwerten. Zusätzlich gehen in der Studie viele Ärzt:innen von verschiedenen Anwendungsszenarien für 3D-Drucker in der Medizintechnik aus. Der BVDW-Leitfaden nennt eine Reihe an aufstrebenden Technologien die in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Darunter sind Virtual Reality (VR) für Behandlungen und OPs, digitale Assistenzen oder verbesserte Diagnostik durch KI. Hier sehen wir viele Überschneidungen zu den Technologie-Trends, über welche wir Euch regelmäßig in unserem halbjährlichen Digital Health Report informieren.

Fazit

Wir denken, dass Technologien und Innovationen kein Selbstzweck sind. Ihr Potenzial in der Zukunft kann sich erst dann entfalten, wenn Lösungen sinnvoll in den Alltag der Patient:innen und Ärzt:innen integriert werden. AR und VR sind bspw. Technologien, welche im Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen Branchen noch wenig Anwendung finden, wohingegen sich Lösungen wie die Videosprechstunde, intelligente Entscheidungshilfen für Ärzt:innen oder digitale Gesundheitsanwendungen schon heute in rasantem Tempo etablieren.

Viele Anwendungsfelder von digitalen Angeboten (wenn auch sicherlich nicht alle) wurden in den letzten Jahren bereits erschlossen. Gestützt durch den regulatorischen Rückenwind des Gesetzgebers (z.B. ePA, eRezept, TI) erwarten wir in den kommenden 10 Jahren die Festigung dessen, was wir heute in Ansätzen sehen. Dazu gehören aus Patientensicht z.B. integrierte Plattformansätze, welche verschiedene Services vereinen, den gesamten Patientenpfad abbilden und eine individualisierte Behandlung ermöglichen. Wir freuen uns Euch bei dieser Reise stets auf dem Laufenden zu halten!

REGULARIEN

DigitalRadar soll digitalen Reifegrad von Kliniken bewerten
Im Rahmen des KHZGs soll der digitale Reifegrad der Krankenhäuser gemessen werden. Dafür hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) nun das Konsortium DigitalRadar beauftragt. Das Projekt startete im Juni und soll bis April 2024 abgeschlossen werden. Mehr

Das Bundeskabinett verabschiedet eine Open-Data-Strategie
Ziel ist es, mehr Datensätze der Bundesverwaltung zur Verfügung stellen zu können und Deutschland somit zu einem Digitalisierungsstandort auszubauen. Die Strategie konzentriert sich auf verschiedene Daten-Bereiche, einige spezielle Maßnahmen sind z.B. für das Thema Gesundheitsdaten geplant. Mehr

Genesene erhalten ab sofort digitale Corona-Impfzertifikate in Apotheken
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) teilte mit, dass Genesene mit einer zusätzlichen Impfung nun auch Impfzertifikate in Apotheken erhalten können. Das wurde möglich durch eine technische Anpassung auf dem Server des Robert-Koch-Institutes (RKI). MehrNachdem Jens Spahn bereits die Kürzung des Zertifikate-Honorars angekündigt hatte, können Leistungserbringer ab 08.07. nur noch 6 statt 18 Euro für die Ausstellung abrechnen. Eine weitere Änderung umfasst, dass die Zertifikate nur noch vor Ort und nicht über Online Dienste verifiziert und ausgestellt werden dürfen. Mehr

DIE NEUEN DIGAs

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Die neuen DiGAs der letzten Woche

Die DiGAs Nr. 18 und 19 sind vorläufig ins offizielle DiGA-Verzeichnis des Bundesministeriums für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen.

Die NichtraucherHelden-App begleitet Patient:innen digital bei einer diagnostizierten Tabakabhängigkeit und enthält ein 3-monatiges Online-Programm zur Raucherentwöhnung mit Coaching-Videos, Übungen und einem Nachsorge-Angebot.
Esysta ist eine App inklusive Portal zur Unterstützung von Patient:innen beim Selbst-Management von Diabetes mellitus Typ 1 und 2. Mithilfe von Blutzuckermessgeräten und Insulinpens werden aktuelle Daten in ein Tagebuch übertragen und können direkt von Patient:innen kontrolliert werden.

PICK OF THE WEEK

Seit Beginn der Pandemie hat sich die Nutzung von telemedizinischen Angeboten in den USA auf das 38-fache eingependelt!

In einem neuen Artikel von McKinsey & Company werden Erkenntnisse zur Telemedizin aus der Zeit der Pandemie zusammengefasst. Unter anderem lässt sich erkennen, dass der Einsatz telemedizinischer Dienste seinen Höhepunkt im April 2020 hatte, kurz danach wieder abgeflacht ist und sich seitdem auf das 38-fache im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie eingependelt hat. Gründe für die stufenweise Änderung sieht McKinsey in der erhöhten Bereitschaft Telemedizin zu nutzen, aber auch regulatorische Anpassungen, die den leichteren Zugang und Erstattungsmodelle erschaffen haben.

Der Report umfasst außerdem die indikationsspezifische Variation bei der Nutzung von Telemedizin, die Wahrnehmungen von Nutzer:innen und Leistungserbringern, die Investoren Aktivitäten und weitere Themen.

Hier gehts zum Report mit weiteren Infos. Happy Reading!

Bildquelle: McKinsey & Company


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